In seiner Rede zum Haushalt 2019 im neu gewählten Bezirkstag hat der Fraktionsvorsitzende der CSU, Dr. Johann Popp, tiefgreifende Änderungen der Verwaltungsstruktur des Bezirks gefordert. Nach dem Motto „der Bezirk kommt zu den Menschen“ hat seine Fraktion eine Reihe von Vorschlägen zur Dezentralisierung der Verwaltung angeregt. Damit hätte der Bezirk „ein Gesicht vor Ort“, wäre regional wahrnehmbar und ein fester Bezugspunkt für die Bevölkerung.

Dr. Popp erinnerte daran, dass mit der Einführung von Außensprechstunden des Bezirks und der Errichtung von Pflegestützpunkten an zahlreichen Orten in ganz Schwaben nach seinen Vorstellungen bereits wichtige Schritte erfolgt seien. Zusammen mit der Fraktion der Grünen habe er darüber hinaus einen Antrag auf Einrichtung einer „Kurzzeitpflegeplatzbörse“ gestellt. Dadurch könne vermieden werden, dass im Ernstfall eine Vielzahl von Einrichtungen abgefragt werden müssen, sondern mit einem einzigen Anruf bei einer aktuell geschalteten Stelle zu erfahren ist, wo es einen freien Pflegeplatz gibt. „Wir sollten aber überlegen“, so Dr. Popp, „ob wir nicht noch einen Schritt weitergehen.“ Er schlug für jeden Landkreis eine Außenstelle des Bezirks vor. In solchen Regionalgeschäftsstellen, die man auch Kompetenzzentren nennen könnte, sollte eine dezentrale Bündelung all der Themen, die mit dem Bezirk, mit Pflege und Inklusion zu tun haben, einschließlich der gemeindepsychiatrischen Verbünde, erfolgen. Während derzeit in den Außensprechstunden lediglich Beratung und Entgegennahme von Anträgen aus der Bevölkerung stattfindet, sehe er keinen Grund, warum nicht auch die Bearbeitung und Entscheidung dieser Anträge dezentral abgewickelt werden könne. Bei diesem Punkt wies Dr. Popp auf die von der CSU-Fraktion unterstützte Einführung der elektronischen Akte hin, die eine Arbeitsweise vor Ort ermögliche. Ob ein Sachbearbeiter in Augsburg oder im eigenen Landkreis tätig ist, spiele heute keine Rolle mehr. Die Digitalisierung eröffne völlig neue Möglichkeiten, bürgernah und damit bürgerfreundlich zu arbeiten. Dabei gehe es auch um die Gewinnung von dringend notwendigem Fachpersonal. Wenn Fachkräfte nicht auf einen Arbeitsplatz in Augsburg festgelegt sind, sondern ihren Beruf in der Heimatregion, im Bürgerbüro des Bezirks oder vielleicht sogar im Home-Office ausüben können, wäre nach seiner Meinung die Aussicht, qualifiziertes Personal zu gewinnen, deutlich besser.

Schließlich und endlich war der akute Mangel an Pflegekräften das Thema. Das sei für seine Fraktion, so Dr. Popp, Anlass gewesen, gemeinsam mit der Fraktion der FUW, die Initiative für einen „Aktionsplan zur Fachkräftesicherung“ zu ergreifen. Der neu gegründete Personalausschuss des Bezirks soll sich demnächst mit diesen Vorschlägen befassen.

Bezirk vor Ort